Abfallberatung für Umweltschutz

Es mag für einen Entsorgungsbetrieb auf den ersten Blick paradox klingen, aber oberstes Ziel unserer Abfallberatung ist die Abfallvermeidung. Denn Produkte, die gar nicht erst hergestellt werden, müssen später auch nicht aufwändig entsorgt werden. Und da unsere Ressourcen endlich sind, müssen wir umdenken und auf den gelebten Umweltschutz setzen. Die Abfallberatung der MEG berät Sie in allen Fragen rund um das Thema Abfall, insbesondere zur Abfallvermeidung und -sortierung, aber auch zur Anmeldung und Auswahl von Abfalltonnen, zur Straßenreinigung und zum Winterdienst sowie zu vielen weiteren Themen. Schulen und Kindergärten sind sehr wichtige Zielgruppen für unsere Abfallberatung, denn wenn Abfallvermeidung und -trennung bereits früh eingeübt werden, bleiben sie auch im späteren Leben selbstverständlich.

Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Abfallvermeidung

Was passiert mit unserem Müll?

Lebensmittelverschwendung - ein Thema, das jeden von uns angeht!

12 Millionen Tonnen Lebensmittel landen allein in Deutschland jedes Jahr im Müll, das ist rund ein Drittel unserer Einkäufe. Die Top drei sind Obst und Gemüse (35 Prozent), selbst Gekochtes (15 Prozent) und Brot und Gebäck (13 Prozent).

Wir alle können mit sehr einfachen Mitteln diese Verschwendung eindämmen und die natio-nale Kampagne, bis 2030 die Zahl der verschwendeten Lebensmittel zu halbieren, aktiv unterstützen: Die Woche der Abfallvermeidung hat sich dieses Thema ebenfalls auf die Fahne geschrieben.

Erster Schritt: Richtig einkaufen

Das bedeutet konkret

  • darauf achten, nicht mehr einzukaufen als wir tatsächlich in den nächsten Tagen verbrauchen
  • regelmäßig die Vorräte überprüfen und nicht -nur weil etwas z.B. im Angebot ist- nachkaufen, obwohl noch Vorräte da sind
  • Einkaufszettel schreiben und sich Spontankäufe möglichst verkneifen

Zweiter Schritt: Richtig lagern

Viele Lebensmittel verderben schneller, weil sie falsch aufbewahrt werden. Deshalb hier einige Tipps:

  • Brot am besten im Brotkasten statt in der Plastikverpackung aufheben.
  • Milchprodukte gehören ins mittlere Fach des Kühlschranks, Fisch und Fleisch ins unterste Fach.
  • Nicht alles Obst und Gemüse ist kühlschranktauglich: Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und exotisches Obst wie Mangos schimmeln dort schneller.
  • Zu viel gekaufte Mengen schnell einfrieren, Käse z.B. hält sich tiefgekühlt mehrere Monate: Sollte er dabei doch mal krümelig werden, kann man ihn gut zum Überbacken verwenden.

Dritter Schritt: kreativ werden

Man kann es gar nicht oft genug sagen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist KEIN Stichtag, nach dem Lebensmittel verdorben sind und weggeworfen werden sollten!

Es ist nur das Datum, bis zu dem die Hersteller eine unveränderte Qualität garantieren.
Die allermeisten Produkte können noch Tage später bedenkenlos verzehrt werden – nur bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie Fisch, Fleisch und Weichkäse sollte das MHD befolgt werden.
Ansonsten gilt: Vertrauen Sie Ihren Sinnen! Schauen Sie das Produkt genau an, riechen Sie daran oder probieren Sie davon. Wenn Sie Schimmel entdecken, das Produkt unangenehm riecht, säuerlich schmeckt oder auf der Zunge prickelt, dann ist es verdorben und muss entsorgt werden.

Hier ein paar konkrete Tipps, was man aus „alten“ Lebensmitteln Tolles machen kann:

Altbackenes Brot können Sie entweder rösten und als Croutons auf Suppen verwenden oder einweichen und für Frikadellen benutzen

Trockene Kräuterblätter, z.B. von Basilikum, eignen sich für ein selbstgemachten Pesto – übrigens auch ein prima Mitbringsel für Freunde

Überzählige Tomaten kann man zu einer leckeren Tomatensaue einkochen

Schrumpelige Äpfel werden zu Apfelmus

Braune Bananen eigenen sich hervorragend für einen Smoothie

Weitere wertvolle Tipps finden Sie in der kostenlosen Zu gut für die Tonne! – App

 

Fazit: Lebensmittelverschwendung kann jeder von uns sehr einfach sofort beenden!
Das spart Ressourcen, schont das Klima – und auch unseren Geldbeutel!

Apropos Abfallvermeidung

Die Mülldiät für Jede(n) - der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht

Zwölf Tipps, wie jede(r) dazu beitragen kann, die wachsenden Müllberge zu verkleinern und damit einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten:

  1. Pausensnacks in Frischeboxen verpacken statt in Alufolie oder Plastikbeutel.
  2. Getränke wie Wasser, Saft oder Softgetränke in Pfandflaschen kaufen statt in Einwegflaschen oder Dosen.
  3. Keine To-Go-Becher benutzen, sondern mehrfach verwendbare Thermobecher.
  4. Elektrische Geräte mit Akkus betreiben statt mit Batterien.
  5. Brot und Gebäck beim Bäcker lose kaufen und wiederverwendbare Brot- und Brötchenbeutel benutzen.
  6. Im Supermarkt loses Obst und Gemüse auswählen und in wiederverwendbare Netze/Säckchen packen.
  7. Einkaufsbeutel aus Stoff benutzen statt Einmaltüten.
  8. Reparieren statt wegwerfen: Kleine Löcher oder Risse in der Kleidung mit „schicken Flicken“ ausbessern; Elektrogeräte in sogenannten Repair-Cafés wieder auf Vordermann bringen lassen.
  9. Brauchbare Kleidung, Schuhe, Spielsachen, Bücher weiter verschenken oder verkaufen, statt sie zu entsorgen. Neuerdings veranstalten unter anderem Unverpackt-Läden Kleidertauschpartys: Jede/r bringt intakte Kleidung mit und sucht sich neue Kleidung von anderen aus.
  10. Fast Fashion vermeiden und beim Kleiderkauf auf hochwertigere Materialien achten, die hält meist länger.
  11. Upcycling: Aus „Abfall“ Neues machen: zum Beispiel Konservendosen zu Vasen, Marmeladengläser zu Stifteboxen oder Teelichthaltern umstylen; Einkaufsbeutel aus alten Oberteilen oder Bettbezügen nähen.
  12. Beim Einkauf von Produkten generell auf sparsame Verpackungen achten und -wo immer möglich- auf Unverpackt-Angebote zurückgreifen.

Wissenswertes

Wussten Sie schon, dass...

… LED-Leuchten nicht in den Hausmüll gehören?

LEDs enthalten Chips und weitere elektronische Kleinstbauteile. Deshalb müssen LEDs als Elektroaltgeräte entsorgt werden. In Mülheim können Sie die LEDs entweder über unseren praktischen Abholservice an der Haustür,  am Schadstoffmobil oder am Wertstoffhof entsorgen.

Dies ist natürlich wie bei allen Elektrogeräten kostenlos.

… Menüschachteln von Fertiggerichten in die Gelbe Tonne gehören?

Oft sind zubereitete Lebensmittel und Gerichte von Imbissketten in Schachteln aus geschäumtem Kunststoff verpackt. Bestimmt haben Sie sich schon gefragt, in welche Tonne diese entsorgt werden? Solche Verpackungen gehören laut offizieller Trenntabelle in die Gelbe Tonne.

… kompostierbare Müllbeutel in Mülheim nicht in die Braune Tonne gehören?

Viele Geschäfte verkaufen Abfallbeutel, die den Aufdruck „kompostierbar“ tragen. Die Abfälle aus den Mülheimer Biotonnen werden aber in eine Schnellkompostierungsanlage gefahren. Dort reichen leider weder die erreichten Temperaturen, noch die Verweilzeit der Abfälle in der Anlage aus, damit diese Beutel rückstandslos abgebaut werden können. Deshalb sind in MH die sog. „kompostierbaren Müllbeutel“ für die Braune Tonne NICHT erlaubt.

… Kleintierstreu nichts in der Braunen Tonne zu suchen hat?

Benutzte Kleintierstreu ist mit Fäkalien verunreinigt und kann dadurch nicht rückstandslos kompostiert werden. Darüber hinaus stellt sie eine hygienische Belastung dar. Deshalb gehört sie nicht in die Braune Tonne, sondern in den Restmüll.

… Glas nicht immer Altglas ist?

Nicht alle Glasabfälle gehören auch in die Altglascontainer. Das liegt am unterschiedlichen Silikatanteil. Dessen Bor- und Aluminiumoxide behindern das Glasrecycling, deshalb gehört Glas mit einem hohen Silikatanteil wie z.B. Kristallglas oder Spiegel nicht in den Altglascontainer.