Die Mobile Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe (MSB)

Die Teams der „mobilen Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe" der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft sind eine Art "Sondereingreiftruppe" für wilde Müllablagerungen und achtlos weggeworfenen Müll. Das vorrangige Ziel der Gruppe ist es, Müllsünder abzuschrecken und das mangelnde Bewusstsein für die Abfallentsorgung in der Stadt zu verbessern. Drei Teams arbeiten im Schichtbetrieb und sind regelmäßig im Auftrag der Stadt Mühlheim auf der Suche nach Müllverursachern. Sie observieren, sammeln Beweise und ermitteln Müllsünder.

Wilde Müllkippe entdeckt?

Helfen Sie mit, Mühlheim sauber zu halten.

Sie können uns ohne großen Aufwand illegale Müllkippe und illegalen Abfallablagerungen per Mail, Telefon oder per App in Mülheim melden. Beschreiben Sie den Fundort und senden Sie ggf. ein Foto mit.

Per Mail oder Telefon: Melden Sie wilde Müllablagerungen per E-Mail  oder telefonisch unter Tel. 0208 99 66 00

Oder nutzen Sie den MEG-Melder in unseren neuen MEG-App: Mit dem MEG-Melder melden Sie wilde Müllkippen ganz einfach über Ihr Smartphone mit Standort und Foto.

Ihre Meldung trägt dazu bei, Mülheims Stadtsauberkeit zu verbessern und unterstützt uns dabei, schneller und zielgerichteter zu entsorgen und aufzuklären – dafür möchten wir Ihnen danken!

Foto: Karte wilde Müllkippen im Stadtgebiet

Zehn Fragen an zwei Teammitglieder der Mobilen Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe (kurz MSB)

1. Wie heißt du und seit wann bist du dabei?

Ich heiße Mohammed G. und bin seit 34 Jahren bei der MEG. Ich bin Mitglied der ersten Stunde. Vorher war ich Lader und Berufskraftfahrer.

2. Was verbindest du als Oberhausener mit Mülheim?

Mit Mülheim verbinde ich neben der MEG und den Müllsündern meinen Sport. Ich bin in Mülheim in verschiedenen Sportvereinen als Trainer tätig.

Foto: Mobile Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe klebt Aufkleber auf Fund auf.

3. Welcher Fund ist dir am meisten im Gedächtnis geblieben?

Am Wiescherweg erwischten wir einen Pizzabäcker auf frischer Tat. Er hat gerade Papier und Mehl abgeladen. Für Gewerbebetreibene kann es noch mal teurer werden als für Privatpersonen.

Ich erinnere mich auch noch gut an einen Sperrmüllhaufen in einem Waldstück am Uhlenhorst. All das, was wild entsorgt und in den Wald hineingeschleppt wurde, hätte kostenlos am Wertstoffhof oder über unseren Sperrmüllservice entsorgt werden können.

 4. Was war dein freundlichster Bürgerkontakt?

Die Gespräche verlaufen meistens freundlich: Entweder es kommt ein nettes, informatives Gespräch dabei herum oder wir stellen fest, dass es manchmal Unwissenheit ist. Oder wir erfahren Zeiten, in denen Abfall abgeladen wird. Aber natürlich sieht auch nicht jeder seinen Fehler ein, wenn er erwischt wird. Viele Mülheimerinnen und Mülheimer kennen uns und fragen auch ganz interessiert, ob wir heute schon wieder etwas gefunden oder jemanden erwischt haben.

Aber ein Bürger ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: Er bot uns an, seine Wohnung für eine Observation zu nutzen. Das fand ich cool. Er war genauso interessiert wie wir daran, Müllsünder zu erwischen.

5. „Das bringt alles nichts?“ Was macht das mit dir, wenn diese Kritik aufkommt?

Wenn uns persönlich gegenüber die Kritik entgegengebracht wird, versuche ich die Person natürlich zu überzeugen. Klar, man fühlt sich dann nicht gut, weil es schade ist, wenn Personen in ihrer Meinung festgefahren sind. Aber letzten Endes motiviert mich das noch mehr.

6. Erinnerst du dich an den dreistesten Müllsünder?

Ein Herr behauptet immer wieder, dass seine eigenen Kinder den Müll neben den Papiercontainer werfen. Auch nach mehreren Anläufen blieb er bei seiner Geschichte. Wir haben ihn mittlerweile erwischt und den Fall an das Ordnungsamt übergeben

7. Welcher ist dein Lieblingsstandplatz?

Die Depotstandplätze in Winkhausen sind immer sehr schön sauber. Aber grundsätzlich gibt es viele Ecken schöne Ecken in Mülheim.

8. Wie wichtig sind euch die Bußgelder?

Wir freuen uns, wenn wir hören, dass es Bußgelder gibt. Sicher motiviert es auch noch mal, aber wir wissen, dass auch viele Beratungen schon Erfolge gebracht haben. Wir als MSB haben viele verschiedene Ziele. Fälle an das Ordnungsamt weiterzugeben, ist eines davon und ein anderes die Bürgerinnen und Bürger zu beraten.

9. Wie fühlst du dich, wenn ihr merkt, die Beratung kommt gerade nicht an und man will euch loswerden?

Ich sehe das als Herausforderung. Wichtig ist es, deeskalierend zu handeln.

10. Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß?

Ich kenne Mülheim nach 34 Jahren sehr gut. Dieses Wissen kommt mir im Team zugute. Aber auch der tägliche Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern macht mir Spaß. Jede Beratung und jedes Erwischen ist anders.

Zehn Fragen an zwei Teammitglieder der Mobilen Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe (kurz MSB)

1. Wie heißt du und seit wann bist du dabei?

Ich heiße Stefanie M. und bin seit 30 Jahren bei der MEG. Bevor ich zu der Gruppe gewechselt bin, bin ich Kehrmaschine im Team „Straßenreinigung“ gefahren.

2. Was muss man über dich wissen?

Ich bin 53 Jahre alt, in Mülheim geboren und aufgewachsen und ein echter Mülheimfan. Ich kenne die Stadt sehr gut. Ich lebe selbst immer noch hier und durch meine Zeit bei der Straßenreinigung kenne ich jede Ecke.

Foto: Mobile Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe Teamfoto

3. Beschreibe die MSB mit wenigen Worten.

Freundlich, bürgernah und ein gutes Team.

4. Welcher Fund ist dir am meisten im Gedächtnis geblieben?

Wir entdeckten ausgebaute Fenster samt Rahmen und Glas an einem Depotcontainer. Das war schon ein großer und erstaunlicher Fund. Und ich fand einmal eine Geldbörse, die ich der Besitzerin wieder gebracht habe. Ihre Freude und Dankbarkeit gab mir ein tolles Gefühl.

5. Was war dein freundlichster Bürgerkontakt?

Da gibt es viele. Wir kommen nicht nur mit den Müllsündern ins Gespräch, sondern auch mit vielen Bürgerinnen und Bürgern, die gut finden, was wir tun: Sie geben uns Tipps, wann Müll abgelegt wird oder geben uns einfach ein Danke mit auf den Weg.

Eine Bürgerin sprach mich am Depotcontainer „An der Rennbahn“ an. Bei ihr auf der Duisburgerstraße lag in einer Parkbucht überall Glas samt Müll. Wir haben immer einen Feger im Auto mit dabei. Wir haben es schnell weggeräumt. Sie war sehr dankbar und wir haben die Stadt schnell etwas sauberer bekommen.

6. „Das bringt alles nichts“ – was macht das mit dir, wenn diese Kritik aufkommt?

Am Anfang habe ich es mir sehr zu Herzen genommen. Das Projekt und wir als Team mussten erst zusammenwachsen und Ideen entwickeln. Wenn dann recht schnell unsere Arbeit verurteilt wurde, tat das schon weh. Doch mittlerweile muss ich sagen: Nein, es macht nichts mehr mit mir. Wir wissen, was wir jeden Tag erreichen und wir machen einen guten Job.

7. Erinnerst du dich an den dreistesten Müllsünder?

Wir haben an einem Depotcontainer mehrere Kartons mit sehr alten Auflagen für Gartenstühle gefunden. Auf dem Karton stand eine Adresse, die wir dann aufgesucht haben. Die Frau behauptete, dass sie diese gerne verschenken wollte und gehofft hat, dass sich noch jemand anderes daran bedient.

8. Welcher ist dein Lieblingsstandplatz?

Der Depotstandplatz an der Boverstraße, weil ich in der Nähe gewohnt habe.

9. Welchen Standplatz ist für dich der Schlimmste?

Die Standplätze an der Augustastraße und an der Frisenstraße. Wir haben schon viele Müllsünder erwischt, aber nichtsdestotrotz bleiben diese beiden verschmutzt. Wir fahren beide Standorte täglich an.

10. Was wolltest du Müllsündern schon immer mal sagen?

Bitte schmeißt euren Papiermüll in den Container und nicht daneben. Ihr könnt so vieles sogar oft kostenlos an unserem Wertstoffhof abgeben. Vieles holen wir sogar über unseren Sperrmüll und unseren Abholservice zu Hause bzw. an der Haustür ab. Oft passiert es aus Unwissenheit, aber manchmal ist es auch einfach Faulheit.

FAQs zur Mobile Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe

Unter dem Begriff der illegalen oder wilden Müllentsorgung wird das Liegenlassen, Abstellen oder Lagern von Haushalts- und Gewerbeabfällen an Orten verstanden, die nicht für die offizielle Abfallentsorgung vorgesehen sind z. B. auf öffentlichen Flächen, neben den dafür vorgesehenen Containern, in der freien Landschaft oder im Wald. Illegal weggeworfen wird alles, was nicht mehr benötigt wird: Hausmüll, Grünabfälle, Bauschutt und sonstige Renovierungsabfälle, Altreifen, Sperrmüll, Elektroaltgeräte und vieles mehr.

Die illegale Abfallentsorgung aller Art ist umweltschädlich. Wilder Müll beeinträchtigt nicht nur das Landschaftsbild unserer Stadt, sondern belastet auch die Umwelt (Boden, Wasser, Luft).

Eine nicht ordnungsgemäße Entsorgung oder das Abladen von Müll an einem anderen Ort, als an einer angebotenen und zugelassenen Entsorgungsstelle/-anlage ist nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz verboten. Sie stellt eine Ordnungswidrigkeit und unter Umständen auch eine Straftat dar.

Im „Kampf“ gegen die illegale Abfallentsorgung observieren die Teams regelmäßig beliebte Orte der Müllsünder. Die Rund-um-die-Uhr-Einsätze und 48-Stunden-Observationen zeigen ihre Wirkung:

Die Gruppe

  • findet schneller neue, wilde Ablagerungen,
  • klärt auf und führt unzählige Beratungen durch,
  • sucht Hinweise, sichert Beweise und ermittelt ggf. den Müll-Verursacher,
  • leitet bei ausreichender Beweislast die Ordnungswidrigkeiten an die Stadtverwaltung weiter.

Ertappt eins der Teams einen Müllsünder auf frischer Tag, so wird er zunächst beraten und aufgefordert, seinen Abfall richtig zu entsorgen. Finden sie bei illegalen Müllablagerungen Hinweise auf den Verursacher, statten sie dem Abfallsünder einen Besuch ab. Trotz nicht so weitreichender Befugnisse der Mobile Stadtsauberkeits- und Beratungsgruppe, wie sie etwa Mitarbeiter des Ordnungsamts oder der Polizei haben, übergibt die MEG regelmäßig Fälle mit Ordnungswidrigkeiten an die Stadtverwaltung.

Nein. Es ist nicht Aufgabe der Gruppe, die illegalen Müllablagerungen in Mülheim zu entsorgen. Wenn es der Platz im Einsatzfahrzeug zulässt, nehmen sie kleinere Müllmengen mit. Bei größeren Ablagerungen kleben sie einen Hinweis auf ihren Fund und informieren die Kollegen der MEG Straßenreinigung, damit der Müll entsorgt und der Fundort gesäubert wird. So kann jeder erkennen, dass die Ablagerung registriert ist. Der Fall muss nicht erneut gemeldet werden.

Ja. Die Sauberkeit unserer Stadt ist eine gemeinschaftliche Aufgabe.

Melden Sie uns wilde Müllablagerungen per E-Mail, Telefon oder nutzen Sie den MEG-Melder in unseren neuen MEG-App. Ihre Meldungen tragen zu Mülheims Stadtsauberkeit bei.

Dank zahlreicher Hinweise von Mülheimer Bürgerinnen und Bürgern erwischen die sechs MSB-Gruppenmitglieder Müllsünder häufiger. Sie helfen uns, schneller und gezielter zu entsorgen und aufzuklären.